Donnerstag, 29. Juli 2010

Sind Sie fit für die Grillsaison?

Bei mehreren Grillunfällen haben auch in 2008 wieder Kinder, wie auch Erwachsene, lebensgefährliche Verbrennungen erlitten. In vielen Fällen wurde unvorsichtig mit Spiritus hantiert. Bundesweit gibt es jährlich etwa 4.000 schwere Grillunfälle. Grund: fehlendes Wissen, Leichtsinn und ungeeignete Grillausrüstung. Sind Sie fit für die Saison 2010?

Kaum klettern die Temperaturen nach oben, steigt von deutschen Gärten, Balkonen und Terrassen Grillgeruch in die Luft. Das Grillvergnügen kann jedoch schnell zur Gefahr werden, besonders wenn unvorsichtig mit Brennstoffen gezündelt wird. Gerade für neugierige Kinder. Feuer ist für sie etwas ganz Besonderes: Es raucht, es zischt, da tut sich was! Doch leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder beim Grillen schwer verletzt werden.
Seien Sie ein gutes Vorbild und beherzigen Sie folgende Tipps:
  • Klären Sie die Kinder frühzeitig über die Gefahren beim Grillen auf und üben Sie mit ihnen den richtigen Umgang mit Grillfeuer.
  • Verzichten Sie unbedingt auf Spiritus, Alkohol, Lampenöl oder Benzin. Die brennbaren Flüssigkeiten können sich explosionsartig entzünden.
  • Verwenden Sie beim Grillen feste Anzünder wie Zündwürfel, Anzündriegel oder eine Grillpaste. Diese dürfen nicht in die Hände von Kindern gelangen, denn sie sind leicht entzündbar.
  • Partygäste sollten immer einen Sicherheitsabstand von drei Metern rund um den Grill einhalten.
  • Den Grill nie unbeaufsichtigt lassen.
  • Der Grill muss stabil und eben stehen. Er darf nicht in der Nähe brennbarer Materialien aufgestellt werden (Schilfmatten, Gartenmöbel mit Sitzpolster, Holzbauten, Laub, Reisig, Benzinkanister) und nie in der Nähe spielender Kinder. Den heißen Grill nie bewegen oder versetzen.
  • Zum Ablöschen der Restglut Wasser oder Sand verwenden. Brennendes Fett darf man aber auf keinen Fall mit Wasser löschen.
  • Die gelöschte Glut niemals in brennbare Behälter füllen (keine Kartons, keine Kunststoffbehälter). Weiterverwendbare Restkohle im Grill lassen. Die Luftzufuhr zum Grill am besten durch Abdecken mit Deckel oder anderem Metallverschluss unterbinden.

Richtig grillen mit Holz & Kohle

Schon zu Urzeiten haben die Menschen das Rösten über offenem Feuer als Garverfahren entdeckt. Sowohl Bekömmlichkeit als auch Geschmack von Nahrungsmitteln konnten dadurch erheblich verbessert werden. Heute ist das Grillen vor allem an lauen Sommerabenden ein beliebtes Freizeitvergnügen bei Jung und Alt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Neben dem traditionellen Kotelett und Grillwürstel sind gegrillter Fisch, aber auch Grillgemüse und -obst voll im Trend.

Grillen ist eine der gesündesten und fettärmsten Garmethoden. Durch die direkte Hitze schließen sich die Fleischporen sofort, wodurch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Die Freude am Grillen wird aber immer wieder durch Warnungen vor gesundheitsschädlichen Stoffen getrübt. Werden einige wesentliche Punkte beachtet, steht einem sowohl in geschmacklicher als auch in gesundheitlicher Sicht erfolgreichem Grillfest nichts mehr im Wege.

Wichtig ist, den Griller rechtzeitig, d.h. ca. eine Stunde bevor die Gäste kommen, anzuheizen. Als Brennmaterial eignen sich ausschließlich reines Grillholz, Holzkohle oder Holzkohlebriketts. Bei der Verbrennung von Altholz und Papier können giftige Stoffe entstehen. Erst nach etwa 30 bis 60 Minuten, wenn die Glut mit einer weißen Ascheschicht überzogen ist, sollte mit dem Grillen begonnen werden. Die Poren des Fleisches schließen sich dann sofort beim Auflegen und das Fleisch bleibt saftig.

Tropft Fett in die Glut, können sich gesundheitsschädliche Stoffe wie das krebserregende Benzpyren bilden. Sie steigen mit dem Rauch auf und schlagen sich am Grillgut nieder, weshalb das Grillgut nicht direkt am Rost, sondern z. B. in speziellen Grillschalen gegart werden sollte. Werden hierfür Aluminiumschalen verwendet, sollten diese aus ökologischer Sicht unbedingt nach dem Gebrauch gereinigt und beim nächsten Grillfest wieder verwendet werden. Auch das Grillen auf einem Speckstein verhindert die Ablagerung der krebserregenden Stoffe am Grillgut. Die beste Alternative sind jedoch Grillgeräte mit seitlichem Glutbett oder speziellen Rosten mit Fett-Abtropf-Schalen.

Zum Grillen eignet sich mageres Fleisch, am besten in Bioqualität. Biofleisch kocht und schmeckt anders – rund 10 % weniger Garverlust fällt positiv auf und der zarte Geschmack überzeugt sogar "Fleischmuffel". Gegrillter Fisch, Champignons, Kartoffeln und Gemüse, wie Zucchini, Zwiebel, Melanzani, oder Maiskolben schmecken hervorragend und sorgen dafür, dass die Fleischportion nicht den "Löwenanteil" am Grillteller einnimmt.

Um der Entwicklung von schädlichen Stoffen entgegenzuwirken, sollte man auf das ständige Beträufeln mit Bier oder das Bepinseln mit Marinade verzichten. Besser ist, das Fleisch vorher mit Marinaden einzulegen und erst kurz vor dem Ende der Grillzeit noch einmal mit frischen Kräutern zu würzen. Das Grillgut sollte nicht zu dunkel werden, denn in der Regel nimmt mit zunehmender Dunkelfärbung auch der Gehalt an unerwünschten Begleitstoffen zu. Verbrannte oder stark angekohlte Stellen sollten unbedingt großzügig abgeschnitten werden. Zum Grillen absolut ungeeignet sind gepökelte Fleischwaren wie Frankfurter oder Leberkäse. Das im Pökelsalz enthaltene Nitrit wird durch das Erhitzen des Fleisches zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt.

Um das kulinarische Sommervergnügen perfekt zu machen, dürfen frische, knackige Salate der Saison nicht fehlen. Sie schmecken nicht nur köstlich, sondern versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen. Geschmackliche Abwechslung bringen auch verschiedene Soßen mit frischen Kräutern verfeinert oder herzhaft gewürzt mit Knoblauch, Curry, Chili oder Senf. Um den Kaloriengehalt gering zu halten, eignet sich statt fettreicher Majonäse vor allem Joghurt als Soßenbasis.